News | 10.10.2017
Auf der EMO 2017 in Hannover haben erstmalig SCHUNK und Cybus gemeinsam ihren Industrie 4.0 Use-Case vorgestellt. Die SCHUNK GmbH & Co. KG ist bekannt für ihre Greif- und Spanntechnik. Insbesondere SCHUNK Greifer finden als Hände von Industrierobotern und Komponente in Werkzeugmaschinen vielfältige Anwendungen. Traditionell wird ein solcher Greifer durch Druckluft geöffnet und geschlossen, die Automatisierung erfolgt also durch Betätigung eines Ventils. Seit einiger Zeit steigt aber die Zahl der sogenannten mechatronischen Greifer, die mit modernen Schnittstellen wie IO-Link und Profinet neue Möglichkeiten der Steuerung bieten und Rückmeldung über die Greifweite, -kraft, geschwindigkeit usw. geben.
SCHUNK-Greifer sind somit immer der unmittelbare Messpunkt für neue Daten, die im Produktionsprozess völlig neue Einblicke und Informationen liefern können, wie sie bisher nicht vorlagen. Dadurch sind Prozessüberwachung, Qualitätsregelung und Ausschussreduktion schnell umsetzbare Anwendungsfälle.
Auf der Messe der metallverarbeitenden Industrie EMO 2017 in Hannover haben SCHUNK und Cybus gezeigt, wie die Infrastruktur für die Nutzbarmachung dieser Daten aussehen kann. Im Live-Demonstrator hat eine Roboterzelle metallische Werkzeuge verarbeitet und mit Hilfe des ohnehin eingebauten SCHUNK-Greifers vor und nach dem Verarbeitungsprozess vermessen. Mit den gewonnenen Daten konnten Roh- und Fertigteiltoleranzen und dadurch Ausschussraten stückgenau dokumentiert werden.
Die Roboterzelle hat über die Steuerung Daten per OPC-UA-Schnittstelle bereitgestellt. Mit Hilfe der Cybus Connectware wurden die Daten per OPC-UA abgeholt, mit einer einfache Vorverarbeitung versehen und in verschiedene Software-Applikationen verteilt.
Beispielhaft wurden im Messe-Showcase zwei Applikationen mit Daten versorgt. Ein Live-Dashboard der SAP S4/HANA Cloud, sowie eine lokal installierte Datenbank und Analyse-Software auf Basis der Open Source Tools InfluxDB und Grafana.
Die EMO 2017 war für SCHUNK und Cybus ein kleiner Meilenstein in der Demonstration schnell adaptiver Anwendungen im Bereich Industrie 4.0. Die beiden Firmen haben damit gezeigt, wie sich effizient mit Komponenten durch Kombination mit digitalen Service-Anwendungen für den Produktionsalltag völlig neue Mehrwerte schaffen lassen.